Unterricht - Tasten:

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Ein Vorteil, den alle Tasteninstrumente mit sich bringen: anhand der Klaviatur lässt sich die Theorie wesentlich anschaulicher erklären und einprägen, als es bspw. bei Blasinstrumenten der Fall ist. Dies ist wohl neben den Vorzügen als Begleitinstrument auch einer der Gründe, warum man bei fast allen musikalischen Studienrichtungen Klavier spielen können muss.

Klavier:

Bach, Beethoven und Chopin spielen können oder Clayderman? Oder doch lieber Popmusik, Rock oder Blues?
Interpretation von Noten oder eigene Kreationen finden? Alles kein Problem! Das Klavier bietet uns diverse Möglichkeiten, sowohl als Soloinstrument als auch für die freie Begleitung der eigenen Stimme oder anderer Musiker.

Auch stilistisch lässt sich das Klavier nicht auf einen Bereich beschränken, alles kann, nichts muss. Wobei ein fundierter klassischer Grundstock sicherlich der beste Weg ist, um dieses Instrument beherrschen zu können.

Die_Anschaffung eines Klavieres (oder vielleicht sogar eines Flügels) erfordert allerdings nicht nur viel Platz im Wohnraum, sondern auch im Portemonnaie - will also gut überlegt sein! Ein E-Piano kann unter Umständen eine brauchbare Alternative sein. Hierbei ist vor allem auf gewichtete Tasten und Anschlagsdynamik zu achten!

Da ich von Schülern oft gefragt werde, was schwieriger ist: Klavier- oder Flötenspiel? So pauschal kann man die Frage gar nicht beantworten, aber in der Regel sind es für Anfäger die Unabhängigkeit beider Hände oder auch die zwei verschiedenen Notenschlüssel, die ihnen das Klavierspielenlernen erschweren.
Ansonsten ist auch das Klavier ein geeignetes Einsteigerinstrument, denn im Gegensatz zu den Blas- und Streichinstrumenten kann man sofort einen wohlklingenden Ton erzeugen und muss diesen nicht erst mühsam erarbeiten.

Keyboard:

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß viele Eltern gar nicht wissen, wo genau die Unterschiede zwischen Keybaord und Klavier liegen. Meist entscheidet lediglich der Geldbeutel, welches Instrument angeschafft wird.

Die_einfachen Keyboards haben im Gegensatz zum Klavier keinerlei Anschlagsdynamik, d.h. die Lautstärke kann nicht beim Anschlagen der Tasten beeinflußt werden. Egal ob man die Taste vorsichtig herunterdrückt oder mit voller Wucht anschlägt, die Lautstärke bleibt unverändert. Auch sind die Tasten viel leichter als die eines Klavieres, weil sie nicht aus Holz sondern Kunststoff gefertigt sind. Mitunter sogar nach anderen Maßen. Damit ist das Erlernen einer guten Fingertechnik fast unmöglich.
Auf der anderen Seite kann man mit unterschiedlichen Klangfarben arbeiten und vorgegebene Begleitfolgen lassen schnell ein volles Klangbild entstehen.
Letztlich ist auch hier der Grundsatz - lieber etwas mehr in das Instrument investieren, denn man ist dauerhaft auf dessen Ausstattung angewiesen.

Ich persönlich versuche auch auf dem Keyboard die Grundlagen des Klavierunterrichts zu vermitteln, soweit es das Instrument zuläßt! Das Erlernen des Baßschlüssels (was für das Keyboardspiel ansich nicht notwendig ist) halte ich für sinnvoll, da so ein späterer Wechsel zum Klavier keine notenlesetechnischen Probleme bereitet.



Orgel:

Die Königin der Instrumente wird sie oft genannt. Wahrscheinlich auch, weil sie das gigantischste von allen ist und hauptsächlich in Kirchen anzutreffen ist!

Im_Gegensatz zu Klavier und Keyboard sind hier mehrere Manuale (Klaviaturen) durchaus üblich und vor allem findet man auch eine überdimensionale Tastatur für die Füße: das Pedal.
Die Tonerzeugung erfolgt hier nicht über angeschlagene, schwingende Saiten, sondern über Wind und Pfeifen. Im Grunde ist die Orgel ein riesiges Blasinstrument.
Früher wurden der mächtige Blasebalg einer Orgel per Muskelkraft befüllt, heute erledigt das ein Orgelmotor.

In der Klangfarbenerzeugung funktioniert die Orgel ähnlich wie ein Keyboard, man kann die Töne nicht allein durch den Tastenanschlag verändern, sondern nur durch das Ziehen oder Abstoßen von Registern. Wenn alle Register gezogen sind, kann das - je nach Instrument - durchaus mächtig viel Krach machen. Daher auch die Redensart!

Mit Orgelunterricht kann man theoretisch auch schon recht früh beginnen. Prolematisch ist hierbei nur, dass die Beine von Kindern meist nicht an die Pedale heran kommen.
Das Hauptproblem generell bei diesem Instrument ist, eine Chance zum Üben zu finden. Nicht überall sind spielbare Orgeln vorhanden und wenn, dann noch lange nicht für Jedermann zugänglich. Alternativ kann man sich eine Elektro-Orgel in die Wohnung stellen. Wie bei den E-Pianos gibt es auch hier inzwischen sehr brauchbare Instrumente.

Cembalo/ Spinett:


Das Cembalo ist eine Vorform des heutigen Klavieres und hatte seine Blütezeit im 15. bis 18. Jahrhundert. Es zeichnet sich durch einen hellen, obertonreichen Klang aus. Seine Tastenanzahl ist kleiner als die eines Klaviers, dafür ist es oft mit mehreren Manualen und Registern ausgestattet.
Anders als beim Klavier werden die Saiten nicht mit Hämmerchen angeschlagen, sondern mit Kielen (Plektren) gezupft. Weil der Tastendruck (ähnlich wie bei der Orgel) keinen nennenswerten Einfluss auf die Lautstärke des Tons hat, ist die artikulatorische und agogische Gestaltung des Spiels umso wichtiger.

Das Spinett ist eine drei- bis fünfeckige kleine Bauform des Cembalos. Kennzeichnend für das Spinett sind die im spitzen Winkel zur Klaviatur verlaufenden Saiten, was eine platzsparende Bauweise ermöglicht. Ein Spinett ist deutlich kleiner als ein Cembalo und eher ein Haus- als ein Konzertinstrument. Es ist meist mit nur einem Manual und nur einem Register in der 8'-Lage ausgestattet. Der Klang ist normalerweise silbrig-schillernd und dabei füllig.

In meinem Unterricht setze ich Spinett und Cembalo gern ein, um ein besseres Verständnis für Barockmusik zu vermitteln. Klang und Spielgefühl unterscheiden sich deutlich vom heute gewohnten Klavier, so dass sich hier für meine Schüler oft neue Welten auftun. Dies auch allein schon nur als Begleitinstrument für eine Flötensonate.



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